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Innovative Verkehrskonzepte auch für Worpswede

Heute vor 50 Jahren, also am 1. August 1967, wurde die Oldenburger Fußgängerzone geboren: die erste flächendeckend innerstädtisch umgesetzte Fußgängerzone In Deutschland.

Oldenburg

                        Oldenburger Innenstadt mit Rathaus

Doch die Einführung dieser autofreien Zone war damals begleitet von viel Kritik und Widerstand: für die Einwohner sei es unzumutbar, die Geschäfte würden darunter leiden, die Besucher wegbleiben ...

Notwendig wurde die Realisierung des innovativen innerstädtischen Verkehrskonzepts, das während der Planung noch den Arbeitstitel "Basar-Bereich" trug und später in "Fußgängerzone" umbenannt wurde, durch die stark angestiegene Einwohnerzahl in den Nachkriegsjahren und die mit dem sog. Wirtschaftswunder verbundene Zunahme des individuellen Kraftverkehrs: Oldenburgs Innenstadt konnte den Individualverkehr nicht mehr angemessen regeln und suchte nach Lösungen.

Schließlich wurden vor genau 50 Jahren 13 Hektar der oldenburger Innenstadt für den Kraftverkehr gesperrt. - Was damals mit einem Experiment begann hat sich heute nachhaltig etabliert: die Oldenburger sind stolz auf ihre Fußgängerzone! Jährlich besuchen viele Touristen die schöne autofreie Innenstadt. Wer wagt, gewinnt!

„Ohne Autos ist die Innenstadt vielseitiger nutzbar und intensiver erlebbar geworden. Dadurch wurde sie zu dem Markenzeichen, das wir heute so sehr schätzen – und von dem wir vielfach profitieren. Oldenburgs historisches Zentrum mit seiner Fußgängerzone gilt es auch weiterhin attraktiv zu gestalten. Die Herausforderungen der Zukunft haben wir bereits im Blick mit unserem Arbeitskreis zur Innenstadtstrategie.“ (Oberbürgermeister Jürgen Krogmann)

Sicherlich läßt sich die Stadt Oldenburg nicht mit Worpswede vergleichen, doch gemeinsam ist die Kritik und der Widerstand gegenüber dem Versuch der Veränderung eines bestehenden unsäglichen Verkehrskonzepts: Als wir vor den Sommerferien am 21. Juni  in der geschlossenen Worpsweder Facebookgruppe von der Entscheidung unseres Gemeinderats berichteten, sich für das niedersächsische Modellprojekt "Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen" zu bewerben und provokant titelten "Worpswede will Tempo 30!", da schlugen die Wellen hoch - und wieder einmal zeigte sich, dass ein soziales Medium wie Facebook wunderbar dazu geeignet ist, Infos und Meinungen in die Masse zu bringen - doch wenig  dazu dient, konstruktiv inhaltlich zu diskutieren. Schließlich wurde am 24. Juni in Facebook eine Abstimmung initiiert, die von vornherein wenig repräsentativ angelegt war und die letztendlich daran scheiterte, dass neben Worpswedern auch viele Menschen aus anderen Orten und Städten an dieser Abstimmung teilnahmen. Als könnte per se eine Facebook-Umfrage repräsentativ sein!?

Was in Oldenburg möglich war, sollte auch in Worpswede gangbar werden: Meinungsbildung als Realsierungs-Prozeß. Aufgabe unseres Gemeinderats ist es, Entscheidungen für das Gemeinwohl zu treffen. Dabei sind Kollisionen mit Interessen des Individual-Verkehr unvermeidbar, denn "freie Fahrt" geht immer zu Lasten des schwächsten Verkehrspartners und der Anwohner.

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