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Buxtehude machte den Anfang

Als am 14. November 1983 Buxtehude im Rahmen eines Modellversuchs zur allerersten Tempo-30-Zone in Deutschland erklärt wurde, wurde sie die Stadt der Langsamkeit. Damals war das Geschrei groß: Autofahrer waren wütend, Hass und Verzweiflung brachen aus.

So ähnlich geht es zur Zeit in der Worpsweder Facebookgruppe zu, dort haben wir bereits Buxtehuder Zustände wie vor dem Tag X.: Worpswede ist noch nicht einmal zum Modellprojekt Tempo 30 aufgenommen und die Autofahrer sehen bereits ihre bislang gewährte „Freiheit der schnellen Fortbewegung“ in Gefahr. Das diese Freiheit recht einseitig ausgelebt wird und zu Lasten der Anwohner, Fußgänger kurz: der schwächeren Verkehrsteilnehmer geht, will der gewohnheitsmäßige Kraftfahrer nicht akzeptieren.

1980 starben noch 13.41 Menschen im Straßenverkehr – 2012 waren es nur noch 3.606 Menschen: Diese Entwicklung hängt auch mit Einführung der Tempo-30-Zonen zusammen.

Im Grundgesetz steht nicht „Jeder Autofahrer ist gleich“; in der Bibel nicht „Liebe Deinen nächsten Autofahrer“ und das Gebet der Christen lautet nicht „Autogott im Himmel…“.

Das ganze Gezeter erinnert stark an die Einführung des Rauchverbots vor 10 Jahren. Was haben damals die Raucher geschimpft! Ein Kulturgut sei in Gefahr! Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Verbots! Kneipensterben! Unsere Gesellschaft in der Krise!...

Und: Hat das Verbot uns geschadet? NEIN!

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Ich erinnere mich an die unseligen Diskussionen und Streitereien z.B. in den Autobahnraststätten: Meine Frau stillt unseren Sohn und am Nachbartisch zünden sich rücksichtlose Menschen Zigaretten an. Wie sieht es heute aus: Die Raststätten sind rauchfrei! Wenn man Abends ausgeht und Essen geht, dann riecht die Kleidung nicht mehr wie früher durchdringend nach Rauch! Wer stellt heute das Rauchverbot in Frage?

So wie die rücksichtslos rauchenden Mitbürger am Nachbartisch (die sich z.B. eine Zigarette ansteckten, wenn gerade unser Essen serviert wurde) sind heute die „gnadenlosen Raser“. Man muss sie gnadenlos nennen, wenn sie mit überhöhter Geschwindigkeit in den 30er-Zonen unterwegs sind oder auf unseren Hauptstraßen langheizen und stetig verdrängen, dass sie einen Kraftwagen lenken, der den schwächeren Verkehrs-Partnern gnadenlos überlegen ist. Für die Raucher hat sich damals schließlich eine Lösung gefunden: die Raucherkneipe. Sollen doch die Heizer und Raser in die geschlossene Arena: Mit dem Auto an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen oder auf einer offiziellen Rennstrecke fahren!

Was hat sich in Buxtehude seit 1983 straßenverkehrs- und lebendsqualitätsmäßig alles getan. Lesen Sie hier.

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